PKV Beitragserhöhung 2016 – Hintergründe und Tipps

Private Krankenversicherung: Beitragserhöhung 2016

PKV Beitragserhöhungen 2016 - SpartippsDas Jahr fing für viele privat Versicherte mit einem Schock an: Die Mitgliedsbeiträge vieler PKV-Tarife wurden zum Teil massiv erhöht. Bereits zum 1. Januar 2016 zog ein Großteil der PKV-Anbieter die Prämien an. Zum 1. März und 1. April 2016 folgten weitere Versicherungsunternehmen. Viele Verbraucher ärgern sich über die gestiegenen Kosten für die private Gesundheitsversorgung und fragen sich, was sie tun können, um ihre PKV-Beiträge zu senken.

Auf unseren Seiten erfahren Sie mehr zu den Hintergründen von Beitragssteigerungen in der privaten Krankenversicherung. Außerdem haben wir für Sie einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre Beiträge senken können. Um ein für Ihren Einzelfall passendes Angebot ausfindig zu machen, empfehlen wir ein kostenloses Angebot durch einen Experten erstellen zu lassen. Bei uns können Sie direkt hier eine persönliche Beratung anfordern:

Wie der Branchenanalysedienst MAP-Report berichtete, wurden die Prämien der untersuchten PKV-Anbieter um im Schnitt 4,1 Prozent angehoben. Dieser Sprung liegt über dem Erhöhungsniveau der vorherigen Jahre, denn von 2000 bis 2016 ergab sich ein langfristiger Schnitt von 3,7 Prozent. Einzelne Tarife wurden dabei besonders eklatant erhöht. Privat Krankenversicherte bei der R+V etwa müssen zum Teil 16% höhere Beiträge zahlen. Die DKV – der zweitgrößte deutsche PKV-Anbieter – erhöhte einzelne Tarife sogar um bis zu 40%.

Betroffen von der massiven PKV Beitragserhöhung 2016 sind besonders ältere Tarife, die noch getrennt für Männer und Frauen kalkuliert wurden. Seit 2012 gelten so genannte Unisex-Tarife, bei denen die Prämien von Männern und Frauen identisch sind, das Geschlecht also keine Rolle mehr spielt. Die Beiträge für diese seit 2012 angebotenen Unisex-Tarife sind in der Masse nur moderat gestiegen. Ein Grund hierfür ist, dass diese Tarife eher konservativ kalkuliert wurden und daher keiner allzu großen Anpassung bedurften.

Mitgliedsbeiträge von Beamten waren dagegen in diesem Jahr mit durchschnittlich 1,5 Prozent weniger stark von den Beitragssteigerungen betroffen. In den Jahren zuvor waren es durchschnittlich 2,8 Prozent gewesen. Für Beamte und Beamtenanwärter, die zudem von der Beihilfe durch den Dienstherrn profitieren, lohnt sich daher die private Krankenversicherung nach wie vor in der großen Mehrzahl aller Fälle. Lesen Sie hier mehr zur privaten Krankenversicherung für Beamte.

Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung sind keine Seltenheit

Beitragssteigerungen in der privaten Krankenversicherung (PKV)Fast 9 Millionen Menschen in Deutschland sind in der privaten Krankenversicherung mit einer Krankenvollversicherung versichert. Unter ihnen sind z.B. sozialversicherungspflichtige Angestellte, deren Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt und die sich freiwillig privat krankenversichern, Selbständige, Beamte, Studenten und Rentner. Bei Vertragsabschluss wird für jeden Versicherungsnehmer ein Beitragssatz festgelegt, den er fortan zahlen muss.

Dass die Beiträge zur privaten Krankenversicherung im Laufe der Zeit erhöht werden können, ist per se nicht ungewöhnlich. In der PKV gilt der Grundsatz, dass die vertraglich vereinbarten Leistungen nicht gekürzt werden dürfen. Die Kalkulation der Beiträge basiert jedoch letztlich auf einer Schätzung der Kosten, die für die gesundheitliche Versorgung der Versicherungsnehmer voraussichtlich entstehen werden. Daher werden bei der Beitragsbemessung auch Faktoren wie das Alter, der Gesundheitszustand und etwaige Vorerkrankungen des Antragstellers berücksichtigt. Sie sollen Aufschluss über die erwartete Wahrscheinlichkeit geben, dass gewisse Leistungen in Anspruch genommen werden müssen.

Unterscheiden sich die tatsächlich angefallenen Kosten von den kalkulierten Kosten, kann es passieren, dass die Beiträge angepasst werden müssen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Differenz zwischen tatsächlichen Ausgaben und bemessenen Kosten mehr als 10 Prozent beträgt. Die Beiträge können also nicht einfach jedes Jahr graduell um einen moderaten Prozentsatz angehoben werden. Erst wenn die 10 Prozent-Marke überschritten ist, kann der PKV-Anbieter die Beiträge erhöhen – und tut dies dann mit einem Mal vom alten auf das neue Beitragsniveau.

Gründe für Beitragserhöhungen in der privaten Krankenversicherung

Warum werden die Beiträge überhaupt angehoben? Dass die Beiträge sich auf Schätzungen der erwarteten Ausgaben beziehen und die Realität unvorhersehbar davon abweichen kann, versteht sich. Es gibt aber weitere Entwicklungen, die dazu führen, dass es zu Beitragssteigerungen in der privaten Krankenversicherung kommt.

Steigende Kosten im Gesundheitssystem

Steigende Kosten im GesundheitssystemWenn die Kosten im Gesundheitswesen steigen, muss mehr Geld aufgewendet werden, um die gleichen Leistungen finanzieren zu können. Medizinische Leistungen, Arzneimittel oder Arzt- und Krankenhaushonorare sind Kostenfaktoren, die sich im Laufe der Zeit ändern können. Besonders medizinische Neuerungen und der technische Fortschritt haben ihren Preis.

So kann es passieren, dass die Gesamtkosten, die ein PKV-Anbieter für die durch seine Mitglieder in Anspruch genommenen Leistungen zu tragen hat, die kalkulierte Summe übersteigen, weil die Preise gestiegen sind. In diesem Fall muss die tatsächliche Summe auf die Versicherungsnehmer umgelegt werden, da anders als in der GKV nicht einfach Leistungen gekürzt werden können.

Demographischer Wandel

Als weiterer Grund ist die Veränderung der Altersstruktur in der Gesellschaft zu sehen. Es ist wahrscheinlich, dass mit zunehmendem Alter die Kosten für die Gesundheitsversorgung steigen, da mehr und teurere medizinische Leistungen in Anspruch genommen werden müssen. Im Zuge des demographischen Wandels zeichnet ab, dass sich die Altersstruktur dahingehend verändert, dass die Menschen tendenziell älter werden und weniger Nachkommen haben.

Diese Entwicklung hat zur Folge, dass es in der privaten Krankenversicherung anteilig mehr ältere Menschen gibt, für deren Gesundheitsversorgung aufgekommen werden muss. Gleichzeitig gibt es relativ weniger jüngere Mitglieder, die Altersrückstellungen bilden. Letztere sind dazu gedacht, die gestiegenen PKV Kosten im Alter aufzufangen.

Niedriges Zinsniveau

Auch die momentane Situation auf dem Kapitalmarkt hat Auswirkungen auf die Beitragsentwicklung in der privaten Krankenversicherung. Die PKV bildet aus einem Teil der Mitgliedsbeiträge so genannte Altersrückstellungen, die die steigenden Kosten im Alter abdecken sollen. Diese Altersrückstellungen werden von den Versicherungsanbietern als Geldanlagen angelegt. Bei der Beitragskalkulation werden die erwarteten Gewinne aus diesen Anlagen bereits berücksichtigt.

Je höher die erwirtschafteten Zinsen, desto unwahrscheinlicher ist es, dass es deswegen zu Beitragserhöhungen kommt. Das derzeit schlechte Zinsniveau hat jedoch zur Folge, dass die Erträge aus den Kapitalanlagen der Altersrückstellungen unter den prognostizierten Gewinnen liegen. Um die Kosten dennoch decken zu können, müssen die PKV-Anbieter ihre Prämien erhöhen.

Damit die vertraglich vereinbarten Leistungen nach wie vor abgedeckt werden können, werden also von Zeit zu Zeit die PKV Beiträge angehoben. Wie hoch diese Prämiensteigerungen ausfallen, ist von Anbieter zu Anbieter und von Tarif zu Tarif verschieden.

PKV Beiträge senken: Tipps zum Kosten sparen

Tipp #1: Tarif wechseln

Wer von der Beitragserhöhung 2016 in der privaten Krankenversicherung betroffen ist, sollte sich informieren, ob es nicht einen günstigeren Tarif bei demselben Anbieter gibt. Eine Tarifoptimierung innerhalb des bestehenden Versicherungsvertrags ist in der Regel der einfachste Weg, bei der privaten Krankenversicherung Kosten zu sparen. Oft bieten die Versicherungsgesellschaften neue Tarife an, die den Versicherten deutlich günstiger zu stehen kommen – und das bei gleichem oder ähnlichem Leistungsumfang. Das Gute dabei: Die bereits geleisteten Altersrückstellungen bleiben dabei in der Regel erhalten.

Private Krankenversicherung Kosten sparenAlle privaten Krankenkassen sind zudem dazu verpflichtet einen so genannten Basistarif anzubieten. Sowohl die Leistungen als auch die Beiträge orientieren sich an denen der gesetzlichen Krankenkasse. Damit sind sie häufig günstiger als klassische PKV-Tarife mit erweitertem Leistungsspektrum. Allerdings profitieren Versicherte hier auch nicht von dem sonst für die private Krankenversicherung typischen höherwertigen Versicherungsschutz. Zudem können im Basistarif analog zur GKV Leistungen gekürzt werden. Nicht zuletzt ist in vielen Fällen ein Normaltarif der PKV mit ähnlichem Leistungsspektrum günstiger. Wir empfehlen daher allen Versicherten, die mit dem Gedanken spielen, in den Basistarif zu wechseln, vorher die Konditionen und Kosten in anderen PKV-Tarifen zu vergleichen. Lesen Sie hier mehr zum PKV Basistarif.

Tipp #2: Anbieter wechseln

Wer mit einer Tarifoptimierung beim gleichen PKV-Anbieter nicht glücklich ist, kann auch innerhalb der Privaten Krankenversicherung zu einem anderen Anbieter wechseln. Die Konditionen der einzelnen Versicherungsunternehmen und PKV-Tarife unterscheiden sich zum Teil erheblich. Wer prüft, was es für Alternativen gibt, kann die Kosten für seine Krankenversicherung deutlich senken. Ob und in welchem Umfang Altersrückstellungen mitgenommen werden können, hängt vom Einzelfall ab.

Wir empfehlen Verbrauchern, deren PKV-Beiträge 2016 erhöht wurden, sich von einem Fachmann ein Angebot erstellen zu lassen.
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Tipp #3: Vertragsanpassung

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, den bestehenden Versicherungsvertrag anzupassen. Für Versicherte, die auf bestimmte Leistungen des geschlossenen Versicherungspakets gut verzichten können, kann eine Leistungskürzung Sinn machen. Überlegen Sie sich jedoch vorab gut, ob Sie die betreffenden Leistungen wirklich nicht absichern wollen. Sie sollten nicht fahrlässig wichtige Komponenten aus Ihrer Gesundheitsvorsorge ausschließen, nur um kurzfristig Geld zu sparen.

Auch eine Erhöhung des Selbstbehalts kann die laufenden Kosten für die private Krankenversicherung verringern. Wenn Sie nur sehr selten Leistungen in Anspruch nehmen und ein finanzielles Polster haben, von dem Sie im Zweifel einen Teil der Kosten für die Gesundheitsversorgung selbst tragen können, kann es sich lohnen, einen höheren Selbstbehalt zu vereinbaren.

Tipp #4: In die GKV wechseln

Schließlich ist grundsätzlich auch eine Option, aus der PKV auszutreten und in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln. Dies ist jedoch nicht ohne weiteres möglich. Für die einzelnen Versichertengruppen gelten hier unterschiedliche Voraussetzungen:

  • Angestellte: Freiwillig in der PKV versicherte Angestellte können von der PKV in die GKV zurückkehren, wenn sie arbeitslos werden, im europäischen Ausland sozialversicherungspflichtig angestellt sind oder mit ihrem Bruttojahreseinkommen unter die Versicherungspflichtgrenze fallen. Für 2016 liegt diese Grenze bei 56.250 Euro. Ob die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht (mehr) erreicht wird, weil der Arbeitslohn gesunken ist oder die wöchentliche Arbeitszeit reduziert wurde, ist dabei egal. Lesen Sie hier mehr über die Jahresarbeitsentgeltgrenze und weitere PKV Voraussetzungen für Arbeitnehmer.
  • Selbständige: Hauptberuflich Selbständige unterliegen nicht der gesetzlichen Versicherungspflicht (Ausnahme: Publizisten und Künstler). Erst wenn sie in ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis wechseln bzw. die Selbständigkeit aufgeben, können sie sich gesetzlich versichern. Mehr zur PKV für Selbständige
  • Rentner: Wer über 55 Jahre alt und privat versichert ist, hat im Allgemeinen nicht die Möglichkeit, in die gesetzliche Krankenversicherung zurückzukehren. Hier bleibt nur eine Tarifoptimierung oder ein Wechsel in den PKV-Basistarif. Lesen Sie hier mehr zur PKV für Rentner.

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Private Krankenversicherung AngebotFür viele privat Versicherte wurden in diesem Jahr die PKV-Beiträge massiv erhöht. Einige können damit leben, andere sind frustriert und suchen nach Wegen, bei ihrer Krankenversicherung Kosten zu sparen, ohne auf die Vorteile verzichten zu müssen.

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